Gefahren und Risiken von Botox
Eine Faltenbehandlung mit Botox wird heute sehr häufig und von vielen Ärzten und Ärztinnen angeboten. Dies und der Umstand, dass die Behandlung nur einige Minuten dauert, vermittelt oft den Eindruck, dass die Botox-Therapie einfach und komplikationslos ist. Das mag auf den Akt des Botox-Spritzens, also der Injektion des Botulinumtoxins, zutreffen. Es trifft aber nicht auf die richtige Analyse, die Umsetzung und somit ein optimales Ergebnis zu.
Nebenwirkungen von Botox und Botulinumtoxinen
Das Spritzen von Botox und die damit verbundene Faltentherapie ist sehr komplikationsarm. Die Injektion in den Muskel oder unter die Haut kann zu kleinen Rötungen und Schwellungen an den Einstichstellen führen. Auch kleine blaue Flecken, Jucken oder ein Brennen kann auftreten. Dies sind Nebenwirkungen, die eigentlich nicht auf den Wirkstoff Botulinumtoxin zurückzuführen sind.
Zu den Nebenwirkungen, die Botox selbst auslösen kann, zählen vor allem Effekte, die auf die unerwünschte Verteilung des Wirkstoffs an andere Stellen zurückzuführen sind. Das passiert, wenn Muskeln geschwächt werden, die eigentlich nicht Ziel der Botox-Behandlung waren. Verwendet man das Toxin an der falschen Stelle an der Stirn, dann senkt sich die Augenbraue und das täuscht ein Schlupflid vor. Auch ein hängendes Oberlid kann die Folge von falscher Botox-Injektion sein. In jedem Fall kommt es auf die kompetente Analyse und Behandlung durch den Facharzt an. Die Behandlung mit Botulinumtoxin bedeutet Feinarbeit.
Therapieversagen
Bei der Behandlung mit Botox kann es durch Bildung so genannter Antikörper zu einem Versagen der Wirkung kommen. Die gute Wirkung der Faltenglättung der ersten Botox-Behandlungen lässt nach wiederholten Injektionen deutlich nach. Botulinumtoxin ist ein Eiweiß und dagegen können Antikörper gebildet werden. Da in der Ästhetischen Medizin zur Faltenbehandlung nur sehr geringe Dosen Botox verwendet werden, kommt dieser Mechanismus sehr selten vor. In neuesten Studien kommt es lediglich bei unter 1% der Fälle zu Therapieversagen. In diesen Fällen kann ich auf Botulinumtoxin Typ B wechseln.
Das Gift Botox – Gefahren und Risiken
Neben den beschriebenen unerwünschten Wirkungen ist auch immer wieder die Frage nach der Toxizität, also der Giftigkeit, ein wichtiges Botox-Thema. Wie schon Paracelsus bemerkte, macht in der Medizin immer die Dosis das Gift. Bei Botox ist dies nicht anders. Im Vergleich zu den meisten Medikamenten ist jedoch Botulinumtoxin extrem sicher und benötigt sehr hohe Mengen, um toxisch zu wirken. In der Medizin sprechen wir von einer sehr hohen Therapeutischen Breite.
Lebensgefährliche Vergiftung wird bei Botox mit dem so genannten LD50 Wert bemessen. Für Menschen wird dieser Wert mit 5000 – 10000 Einheiten Botox angenommen. Das entspricht 50 bis 100 Ampullen Botox. Die Dosen in der Faltenbehandlung bewegen sich normal zwischen zehn und 25 Einheiten pro Region. Die höchste Gesamtdosis kommt in der Behandlung von Spastiken zum Einsatz und beträgt maximal 400 Einheiten. Wirklich giftig wäre also auch sehr teuer.