Die Wangen sind eine der häufigsten Regionen für den Einsatz von Hyaluronsäure, Eigenfett oder anderer Filler zur Unterspritzung. Botox ist an den Wangen meist von geringerer Bedeutung, da hier weniger dynamische, also durch Muskelzug bedingte Falten, als in der oberen Gesichtshälfte (wie zum Beispiel der Stirn) auftreten.
Die Wangen werden von mehreren anatomischen Besonderheiten abgegrenzt und geformt. Besonders die Wangenknochen, die Jochbogen und Jochbein genannt werden, zeichnen sich formgebend an oberen Wangen ab. Die starke Kaumuskulatur, vor allem der Masseter, gibt den Wangen je nach Ausprägung mehr oder weniger Fülle. Zusätzlich sind Speicheldrüsen und Fettpolster wichtige Anteile für Kontur und Volumen der Wangenregion.
Die die Wangen umgebenden Gesichtsregionen Unterlider, Nase und Mund werden im Laufe der Jahre in Folge von Volumenverschiebung und Hautalterung durch Linien und Falten deutlicher abgegrenzt. Das Absinken von Wangenvolumen führt dazu, dass die Ränder der Augenhöhlen als Tränenrinne oder dunkle Augenringe hervortreten. Auch die Nasolabialfalte und Marionettenfalten sind Folgen der Schwerkrafteinwirkung über Jahrzehnte. Alle diese Falten und Linien können meist durch den Einsatz von Fillern, etwa Hyaluronsäure, sehr gut kaschiert werden.
Die Nasolabialfalte ist eine Linie im Gesicht, die sich im Laufe der Zeit durch Herabsinken von Wangenvolumen ausbildet. Die Haut ist entlang dieser Falte mit dem Untergrund linear verwachsen und so wölbt sich das Gewebe der Wangen über diese fixierte Linie. Gerade bei schräg einfallendem Licht kann nun eine dunkle Linie als Schatten die Falte besonders hervortreten lassen. Bestimmte Fotos mit Blitzlicht oder der Blick in den Spiegel im Aufzug lassen uns dann müde und älter aussehen.
Meist ist diese Hautfalte zur Nase hin etwas tiefer und wirft hier einen dunkleren Schatten. Nach unten zum Mundwinkel wird die Linie meist oberflächlicher und weniger auffällig.
Dieses Wissen hat einen wesentlichen Einfluss auf die optimale Behandlung, da unterschiedliche Filler und Behandlungstechniken eingesetzt werden können. Dies bringt Ihnen ein natürliches Ergebnis und eine deutlich längere Haltbarkeit.
Die klassische Faltentherapie für die Nasolabialfalte ist die Unterspritzung mit Filler. Besonders hat sich hier der Einsatz von Hyaluronsäure bewährt. Eigenfett kann eine sehr gute Alternative darstellen. Andere Füllstoffe, wie Radiesse (Hydroxyapatit) oder Milchsäurepräparate haben etwas an Bedeutung verloren.
Unter Experten hat sich in den letzten Jahren das „dezentrale Unterspritzen“ der Nasolabialfalten etabliert. Hierbei wird durch Unterspritzung des Jochbogens mit Hyaluron ein Anheben der abgesunkenen Wangen erreicht. Dadurch muss nur noch weniger Filler unter die Nasolabialfalte gespritzt werden, um eine Glättung zu erreichen.
Kinn und Unterkiefer sind zwei direkte Nachbarn der Wangenregion und bilden die Abgrenzung zum Hals. Durch Tiefertreten von Volumen an den Wangen kommt es zu einem Verschwimmen der klaren Unterkiefer-Kinn-Linie. Die so genannten Hänge-Bäckchen sind nach vorne meist durch Falten zu Mundwinkel und Kinn definiert. Diese Linien bezeichnen wir als Marionettenfalten, die das Kinn – wie bei Marionetten – klar abgrenzt. Diese abgesunkenen Backen können vom Experten durch ein „liquid-facelift“ mit Hyaluronsäure oder alternativ durch Fadenlifting behandelt werden.
Das Liquid-Facelift wird so genannt, da für ein Lifting im Gesicht kein Skalpell, sondern lediglich flüssige Unterspritzungsmaterialien verwendet werden.
Ein wichtiger Punkt im Laufe unseres Alterungsprozesses ist der Verlust von Knochensubstanz und das Absinken von weichem Gewebe im Gesicht. Die wissenschaftliche Analyse der Veränderungen hat in den letzten Jahren eine besondere Technik der Unterspritzung ermöglicht, die allerdings die genaue Kenntnis der Anatomie und optimale Unterspritzungsmaterialien voraussetzt.
Das flüssige Facelift setzt an genau definierte Punkte kleine Mengen an spezieller Hyaluronsäure mit unterschiedlicher Konsistenz. Dadurch wird einerseits verlorene Fülle wieder aufgebaut, als auch zarte Hyaluron-Anker gesetzt. Abgesunkene Partien werden so angehoben und bleiben an höherer Stelle fixiert. Deshalb auch zurecht der Name Lifting und nicht einfach eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure. Ergänzend zur Auffüllung kann Botox und Needling mit PRP eingesetz werden.
Ob die Technik 8-point-Lift, Nofretete oder Fluid-V-Lifting genannt wird, ist aus meiner Erfahrung nicht so wichtig. Damit versuchen meist einzelne Firmen eingängige Marken zu schaffen. In jedem Fall ist die Routine des Behandlers und die Verwendung der besten Materialien für Sie essentiell. So können Sie sicher sein, dass Sie neben einem natürlichen Ergebnis auch eine lange Haltbarkeit erhalten.
In der Wangenregion wird die gesamte Bandbreite der Hyaluronsäure eingesetzt. Spezielle Filler für den Jochbogen oder das Mittelgesicht finden ebenso Anwendung, wie weiche Flächen-Filler oder starke Anker-Produkte. An den Wangen sollten Sie besonders nach den eingesetzten Produkten fragen.
Das Fadenlifting hat an den Wangen die größte Bedeutung am Körper. Meist können hier 2 bis 4 Fäden pro Seite eine deutliche Anhebung – also ein Lifting – der Backen oder gesamten Wangen erzielen. Sichere Fäden lösen sich nach einigen Monaten wieder auf.
Glatte PDO-Fäden werden auch zur flächigen Glättung feiner Knitterfalten an den Wangen eingesetzt. Hier wird erstens aufgefüllt und zusätzlich die Bildung von eigenem Bindegewebe aktiviert.
Eigenfett ist ein sehr guter Filler bei größerem Volumenaufbau. Die Gewinnung ist aufwändiger als bei Hyaluronsäure und die Dosierung ist weniger genau möglich. Idealer Weise gewinnen Sie auch an der Stelle der Absaugung des Eigenfetts.
Für feine Falten kann auch Nanofett flächig knapp unter die Haut platziert werden. Der Einsatz kann mit dem von feiner Hyaluronsäure oder einem Vampirlift verglichen werden.
Bei sehr kleinfaltiger Haut kann auch eine Behandlung mit Needling und PRP (Plasma-Gel) eingesetzt werden. Man spricht hier gerne vom „Vampirlift“ oder „Dracula Lifting“, da eigenes Blut als Unterspritzungsmaterial verwendet wird.
Nach der Blutabnahme wird dieses wird speziell verarbeitet und der wichtige Anteil der Wachstumsfaktoren separiert. Danach kann ich das Plasma-Gel in oder unter die obersten Hautschichten einbringen. Dies schafft einen flächigen Verjüngungseffekt und kann kleine Falten reduzieren.
Botox kommt an der Wange seltener zum Einsatz. Mimische Muskulatur wird etwa beim Nofretete Lift zusätzlich entspannt. Auch ein prominenter Masseter Muskel, der den Unterkiefer grob und das Gesicht kantig werden lässt, kann durch Botox behandelt werden.
Dauer: 10 Minuten für einfache Faltenunterspritzung bis zu 90 Minuten für ein komplettes Liquid-Facelift
Schmerzen: meist sehr gering, da in Top-Präparaten lokales Betäubungsmittel eingemischt ist.
Anästhesie: örtlich Betäubungscreme, Lokalanästhesie ist selten nötig, jedoch immer möglich.
Wirkungseintritt: sofort
Wirkungsdauer: 6 bis 24 Monate, je nach eingesetzten Präparaten
Kosten: ab 390,-, Liquid Facelift ab 1200,-
Dauer: ca. 30 Minuten
Schmerzen: mässig – nach jahrelanger Erfahrung ist lokale Betäubung an 2 Stellen pro Wange sinnvoll, dann sind die Schmerzen gering
Anästhesie: lokale Betäubung wird gespritzt
Wirkungseintritt: Hebung sofort, Straffung nach Monaten
Wirkungsdauer: ca. 12-18 Monate
Kosten: ab 800,- für beide Wangen
Dauer: 1 bis 2 Stunden
Schmerzen: mässig – stark. Die Schmerzen sind sehr unterschiedlich und betreffen Absaugen und Einspritzen.
Anästhesie: lokale Betäubung wird gespritzt, eventuell kann ein Dämmerschlaf durch den Anästhesisten Sinn machen.
Wirkungseintritt: Hebung und Füllung sofort, Endergebnis nach Monaten
Wirkungsdauer: Wenn stabil, dann Jahre bis Jahrzehnte
Kosten: ab 1500,-
Dauer: 45 Minuten
Schmerzen: mässig, an den Wangen viel geringer als am Hals
Anästhesie: örtlich Betäubungscreme
Wirkungseintritt: nach einigen Tagen
Wirkungsdauer: meist 3 Monate, dann Wiederholung sinnvoll
Kosten: ab 450,-
Dauer: 10 Minuten
Schmerzen: gering
Anästhesie: selten nötig, ev. örtlich Betäubungscreme
Wirkungseintritt: nach einigen Tagen
Wirkungsdauer: meist 4 bis 6 Monate
Kosten: ab 250,-
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